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15.04.2025

Ein Abschluss nach Mass

(m.s)
Für ein letztes Hurra 2025 reiste die Wildsauenrotte ins weit entfernte Beringen. Nicht unbedingt, um den als Gastgeber auftretenden Uhwieser Rotäugli zum Titel und Aufstieg zu gratulieren, sondern um nochmals vier Punkte einzufahren und eine Spitzenklassierung zu sichern. Und um auf gekonnte Weise Bullys zu verlieren.


Zum Glück bin ich Schreiberling. Denn wäre ich Sprecherling und hätte diesen Matchbericht am Sonntagabend erschaffen, man hätte ihn kaum gehört. Zu sehr erinnerte meine vom Husten geplagte Stimme an mongolischen Kehlkopfgesang. Immerhin war ich noch knapp spielfähig, ganz anders als Nico Schneider, der krank im Bett lag und seinem Team auf der Zielgeraden leider nicht mehr helfen konnte.

Trotz allem war die Wildsauenschar gut aufgestellt für den letzten Anlauf des Jahres, beide Gegner des Tages auf die Hauer zu nehmen. Sie konnte mit Mr. Laurence Magee (nicht zu verwechseln mit Lawrence von Arabien, obwohl ähnlich alt) sogar noch ein Neuzugang präsentiert werden.

Die Tabellensituation war vor dem Spieltag ziemlich offen. Von Rang zwei bis acht war theoretisch noch alles drin. Für die Wild Pigs war jedoch klar, dass es eher die Zwei statt die Acht sein sollte. Dafür benötigte es Siege gegen die bereits als Absteiger feststehenden Jonschwil Vipers und den immer ein bisschen mühsam zu bespielenden UHC Pfannenstiel.


UHC Wild Pigs vs. UHC Jonschwil Vipers 7:6

Eigentlich müsste die Sache klar sein. Jonschwil dümpelte das ganze Jahr am unteren Ende der Tabelle herum, während die Wild Pigs deutlich besser unterwegs waren. Und doch: Klare Siege waren Fehlanzeige. Schon im Hinspiel hatte sich der Favorit nur denkbar knapp mit 8:7 durchgesetzt. Dieses Mal sollte es eigentlich anders laufen.

Der Start ins Spiel hätte denn auch nicht besser sein können. Schlaufux Flo Fuchs trat zum Bully an und verlor es. Was normalerweise nicht sonderlich wünschenswert ist, erwies sich dieses Mal als ideal, kullerte der Ball doch direkt vom Bullypunkt ins gegnerische Tor. 1:0 nach 1 Sekunde. Läuft bei den (Glücks-)Schweinchen. Task failed successfully.

Nach diesem Glanzstart waren die Wild Pigs sofort im Spiel. Sie dominierten die Startphase, hatten fast durchgehend den Ball und konnten deshalb die Einsatzzeiten kurz und die Lungen frisch halten. Das sollte sich auszahlen. Flo Fuchs erhöhte in der 4. Minute zunächst auf 2:0 und in der 8. auf 3:0. Und nur Sekunden später bugsierte ein unbekannter, aber schampar gut aussehender Mann mit sexy Stimme die Kugel zum 4:0 ins Netz. Alles schien seinen geregelten Gang zu gehen und die Wild Pigs befanden sich schon früh auf bestem Weg zum angestrebten Kantersieg.

Doch so flüssig die ersten zehn Minuten verliefen, so harzig wurde es danach. Plötzlich begannen die Weinländer, Bälle auf unnötige Weise zu verlieren. Unkonzentriertheiten schlichen sich ein, die Einsätze wurden länger. Und prompt musste sich unser Chruselchopf-Goalie ohne Chruselhaare ein erstes Mal bezwingen lassen. Und Yannik Caspar im Wildsauentor sollte später noch mehr zu tun bekommen. Vorerst und bis zur Pause blieb es indes beim soliden 4:1.

Doch nach dem Seitenwechsel zeigte sich wieder einmal eine alte Säuli-Krankheit. Es wäre ja kein richtiges Wild-Pigs-Spiel, wenn nicht noch unnötig Spannung aufkäme. Schon nach wenigen Minuten fiel das 4:2. Noch nicht weiter schlimm, zumal schon kurze Zeit später der ehemalige Grossfeld-Bänkliwärmer und jetzige Kleinfeld-Quoten-Ire Lori in seinem ersten Spiel gleich den ersten Treffer im pinken Dress erzielte. Mit dem 5:2 schien alles wieder im Lot, bis Remo Wacker kurz nach Spielhälfte seinen kranken Flaachtal-Kameraden Nico etwas zu sehr vermisste und sich aus Frust einen Stockschlag leistete.

Powerplay für Jonschwil. Und die Mostindien-Schlangen fackelten nicht lange. 3 Sekunden dauerte es und der Ball war drin. Und nur eine Minute später war Chäspi im Tor erneut geschlagen. Statt 5:2 stand es plötzlich nur noch 5:4. Da kam die Strafe gegen einen Thurgauer gerade recht. Es brachte neuen Schwung ins Wildsauen-Spiel. Erst traf Flo Fuchs in Überzahl, dann Luca Hug bei numerischem Gleichstand. 7:4, knapp drei Minuten vor Schluss, es sah wieder gut aus. Aber eben, die Spannung. Ohne Goalie und mit zusätzlichem Feldspieler legten die Vipers nochmals alles in die Waagschale. Das 7:5 fiel. Und als Sevi Keller auch noch auf die Strafbank musste und der Gegner mit 4 gegen 2 agieren konnte, war das 7:6 nur noch Formsache. Zum Glück war die Schlusssirene zu diesem Zeitpunkt nur noch 10 Sekunden entfernt, sodass das Hin-und-Her für die Wild Pigs letztlich ohne Folgen blieb. Statt einem Kantersieg war es am Ende halt wieder nur ein unnötig knapper Sieg. Aber Sieg ist Sieg, die erste zwei Punkte waren im Trockenen.


UHC Wild Pigs vs. UHC Pfannenstiel 17:5

Die zwei Spiele andauernde Ruhepause wurde sinnvoll genutzt. Coach Fido und Altmeister Büehli (nicht der Andres Ambühl von Davos, sondern der Thomas Bühler von Kleinandelfingen) bewiesen ihre geballte Ladung Routine, taktierten geschickt und dominierten ihre deutlich jüngeren Jassgegner auf voller Linie. Das schien dem Büehli massig Selbstvertrauen beschert zu haben, wie sich später noch zeigen sollte.

Mit den Bratpfannen hatte man noch eine Rechnung offen, war das Hinspiel doch verloren gegangen. Also dachte sich Linie eins wohl, warum nicht wiederholen, was gegen Jonschwil schon funktionierte (und sicher volle Absicht war)? Prompt ging das Eröffnungsbully erneut verloren und der Ball landete abermals direkt im gegnerischen Netz. 1:0 nach 1 Sekunde. Läuft bei den (Glücks-)Schweinchen. Task failed successfully.

Und wie schon gegen Jonschwil wussten die Wild Pigs darauf aufzubauen. Flo Fuchs und Capitano Päde Wipf erhöhten bis in die 8. Minute auf 3:0. Doch dann kam ein kurzer Durchhänger. Drei praktisch identische Angriffe der Gegner sorgten wieder für ausgeglichene Verhältnisse. Der Ball wurde durch die Mitte an allen Weinländern vorbei zu einem entwischten Mann gelobt, der Goalie Nici Wipf keine Chance liess. 3:3 nach 11 Minuten.

Doch anders als gegen Jonschwil liessen sich die Wild Pigs dieses Mal nicht in ein enges Hin-und-Her Verwickeln. Im Gegenteil, die schnellen Gegentreffer weckten den Kellogg's Frosties Tiger in dir! Beziehungsweise in den Wild Pigs, ihr versteht schon. Jedenfalls lief der Ball von nun an für die Weinländer. Der angesprochene Büehli nutzte sein im Jass gewonnenes Selbstvertrauen und brachte sein Team exakt eine Minute nach dem 3:3 wieder in Führung. Remo Wacker, Päde Wipf und Luca Hug erhöhten, unterbrochen von einem Gegentreffer, bis zur Pause auf 7:4.

Nach dem Seitenwechsel ging es im gleichen Stil weiter. Flo Fuchs nach 20 Sekunden, Päde Wipf im Powerplay und Raphi Küchler machten das Stängeli bis in die 27. Minute voll. Leider verletzte sich Letzterer kurze Zeit später am Knie, sodass er nicht weiterspielen konnte. Gute Besserung an dieser Stelle. Immerhin meinte er im Garderobeninterview später, er glaube nicht, dass etwas "abenand" sei. Wir bleiben also zuversichtlich.

Mit dem 10:4 hatten die Wild Pigs aber noch nicht genug. Rychenberg auf Platz zwei einzuholen schien zwar aussichtslos, mit einem sehr hohen Sieg wäre es aufgrund des Torverhältnisses aber theoretisch noch möglich gewesen. Pfanni in bescheidener Verfassung und das Glück trugen ihren Teil dazu bei, dass die Chancen intakt waren. So traf der zuvor erwähnte unbekannte attraktive Typ, ihr wisst schon, der mit der sexy Stimme, nach exakt 30 Minuten den Ball aus bester Position überhaupt nicht richtig, trotzdem holperte das Rund am bedauernswerten Pfanni-Goalie vorbei ins Tor. Yannick Keller, Luca Hug, Thomas Bühler, Remo Wacker und nochmals Luca Hug trugen sich auch noch in die Scorerliste ein und erhöhten auf 16:4. Erst knapp 80 Sekunden vor Schluss gaben die Küchenutensilien wieder einmal ein Lebenszeichen von sich und verkürzten auf 16:5.

Der Schlusspunkt war dies aber immer noch nicht. Denn nochmals trat Büehli auf den Plan und zimmerte die Kugel zu seinem dritten persönlichen Treffer des Spiels ins gegnerische Tor. Und wie schon bei seinen beiden vorherigen Erfolgserlebnissen war Lori Magee der Vorlagengeber. Senioren-Linie on fire!


Fazit

Ja, was soll man dazu schon gross sagen? War gut. Am Ende reichte es nicht ganz, um Rychenberg abzufangen. Unser Torverhältnis beträgt +24, das der Winterthurer +25. Zwei weitere Tore hätte man noch schiessen (oder nicht erhalten) müssen, denn im Vergleich der erzielten Treffer, dem nächsten relevanten Punkt bei gleicher Tordifferenz, können wir nicht mit dem HCR mithalten (127 zu 172). Mit Schlussrang 3 hinter den überragenden Rotäugli (Gratulation zum verdienten Aufstieg!) und eben Rychenberg können wir aber zufrieden sein, zumal wir eine starke Schlussrunde gezeigt haben.

Und trotz des deutlichen Rückstands zum HCR: Wir haben die drittbeste Offensive der Liga, etwas überraschend hinter den FBC Barons Zürich (129). Und defensiv waren wir mit 103 Gegentoren gar die Nummer zwei hinter Uhwiesen (89) und vor den Wolves Züri Unterland (111). Ich denke, das kann als ganz ordentlich bezeichnet werden.

Bleibt zu hoffen, dass Neuzugang Lori weiss, dass eine Saison für die meisten länger dauert als nur die letzten zwei Spiele und er uns in der nächsten Kampagne nicht auf halbem Wege liegen bleibt. Aber die Iren sind ja zum Glück hart im Nehmen.

In diesem Sinne: Sau, Sau, Wildsau!
Autor: M. S. aus A.
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