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26.03.2025

Punktlandung mit Schönheitsfehlern

(f.f) Nach dem letzten Spieltag, an dem wir im ersten Spiel kollektiv im Tiefschlafmodus starteten (vermutlich eine Nachwirkung des legendären Maskenballs, der jedes Jahr irgendwo zwischen Glitzer, Caipi und Erinnerungslücken stattfindet), war die Devise für heute klar: Bitte diesmal von Anfang an wach und konzentriert. Denn man darf nicht vergessen: Das zweite Spiel beim letzten Mal haben wir eindrucksvoll gewonnen. Da haben wir gezeigt, dass wir es eigentlich können – wenn wir wollen. Und wenn der Mageninhalt nicht mehr gärt.

Ein neuer Tag, ein neues Glück. Oder so.
Regensdorf rief – mit einer ungewohnt kurzen Pause zwischen den Partien, einer Anspielzeit, die irgendwo zwischen Mittagsschlaf und Zvieri lag, und einem Frischling am Schreibgerät. Der Autor dieses Berichts also, der nicht nur schwitzend, sondern zum ersten Mal auch mit blutiger Tastatur unterwegs war. Wildsau in Ausbildung, quasi.

UHC Wild Pigs vs. HC Rychenberg Winterthur III – 9:10

Der erste Gegner an diesem bewölkten Sonntag: der HC Rychenberg Winterthur III. Eine solide Truppe, gespickt mit erfahrenen Spielern – darunter ein Ex-Wildsau sowie ein Herr, der in der NLA mal eben über 290 Skorerpunkte gesammelt hat. Kein Smalltalk-Typ, eher der Sorte: „Visitenkarte direkt ins Lattenkreuz.“

Denn kaum angepfiffen, stand es schon 0:1. Dann 0:2. Dann 0:3. Ein klassischer Fehlstart, wie ihn sich kein Drehbuchautor traut zu schreiben. Aber Wild Pigs wären nicht Wild Pigs, wenn wir nicht in der Lage wären, uns aus solchen Löchern wieder rauszubuddeln.

Ein Zuckerpass von f.f. – dem Neu- und Einmal-Schreiberling dieses Berichts – über das halbe Feld auf die Schaufel von Y. Keller brachte uns zurück ins Spiel. Kurz darauf netzte P. Wipf nach Vorlage von J. Müller. Und plötzlich war wieder Stimmung in der Hütte.

Bis zur Pause stand es 6:4 für Winterthur – weitere Tore auf unserer Seite durch L. Hug und erneut f.f. Ein Spiel mit offenem Visier und null Rücksicht auf Pulsuhren oder Defensive. Nach dem Pausentee – oder eher Konzentrations-Espresso – ging’s wild weiter: Küchler auf Hug – 6:5.

Dann begann das grosse Katz-und-Maus-Spiel. Winterthur trifft, wir ziehen nach, f.f. doppelt nach, Müller haut einen rein.

Fünf Minuten vor Schluss: 9:8. Spannung pur.

Wie in einem Film, bei dem man das Ende schon irgendwie spürt – nicht etwa wegen des Spielverlaufs, sondern weil Y. Caspar, unser Wildsau-Goalie und Teilzeit-Mathematiker, an diesem Sonntag als Schiedsrichter im Einsatz war. Nicht bei uns, wohlgemerkt – er wurde an eine andere Runde eingeteilt. Aber allein der Gedanke, dass er irgendwo in einer anderen Halle Formeln auf den Boden rechnet, Passwinkel analysiert oder Ballbahnen vorausberechnet, reichte aus, um für ein bisschen mathematische Unruhe zu sorgen.

Ob’s an irgendeinem geheimen Caspar’schen Modell lag oder einfach daran, dass wir den Goalie rausnahmen und alles auf eine Karte setzten – Rychenberg nutzte die Lücke eiskalt und traf zum 10:8.

Wobei: Ganz vorbei war es noch nicht. Denn vier Sekunden vor Schluss holte R. Küchler noch einen aus dem Hut. Slapshot. Anschlusstreffer. 9:10.

Aber eben – mehr war nicht drin. Und f.f.? Dem verabschiedete sich beim letzten Einsatz auch noch die Sohle seines nagelneuen Hightech-Schuhs – Marke wird aus Datenschutzgründen nicht genannt, aber sie beginnt mit A und endet mit „didas“. Fazit: Spiel verloren, Sohle auch. Immerhin blieb der Humor. Und ein paar Blasen.

UHC Wild Pigs vs. White Wolves Züri Unterland – 3:3

Zweiter Match, zweite Chance. Und dieses Mal wollten wir nicht als harmlose Waldtiere auftreten, sondern als das, was wir sind: Wildsäue mit Revanche im Blick.

Der Start allerdings: Mau. Müde Gesichter, der Turbotoni noch im Magen, Konzentration wie eine Netflix-Serie nach vier Folgen. Die Wolves nutzten das aus und zogen mit 2:0 davon. Halbzeitstand: 2:0 für die Unterländer – wir ohne Torerfolg, aber immerhin mit einer Analysepause. Fehlende Effizienz? Check. Altbekanntes Problem? Doppel-Check.

Aber dann kam die Wende: R. Wacker auf f.f. – 1:2. Danach R. Küchler mit dem Ausgleich. 2:2. Der Wille war spürbar, der Zug aufs Tor wieder da. Dann: Powerplay. Klingt gut – war’s aber nicht. Trotz guten Abschlüssen blieb das Netz unangetastet. Vielleicht hätte man Y. Caspar kurz aus dem Schirizug holen sollen – Eintrittswinkel, Schussbahn, Ballrotation, das ganze Programm. Aber eben: keine Ausreden.

Die letzten acht Minuten:

Die Wolves übernahmen gegen Ende wieder ein wenig das Kommando, ohne dass wir komplett unter Druck gerieten. Und dann kam diese Szene: Ein gegnerischer Stock – derart in die Höhe geschnellt, dass man fast dachte, er sucht Satellitenkontakt – rauschte durch die Halle.

Pfiff? Nichts.

Das Verwunderliche daran: Keine Minute vorher hatten wir fast die gleiche Aktion – unser Stock vielleicht einen halben Zentimeter tiefer – und zack, abgepfiffen. Da lag der Verdacht nahe: Der Funkkontakt nach Volketswil war wohl kurz unterbrochen – stattdessen war man offenbar direkt mit der Wolfshöhle verbunden. Und ehe wir uns versahen, stand es plötzlich: 3:2 für die Wolves. Doch wir wären nicht die Wild Pigs, wenn wir am Ende nicht noch einmal die Hauer ausgefahren hätten. 20 Sekunden vor Schluss, einstudierte Freistossvariante – einmal quer, einmal scharf, Tor! 3:3.

Ein verdienter Ausgleich, hart erarbeitet und sowas von überfällig. Man kann nicht sagen, es hätte uns nicht gestanden – im Gegenteil: Es sass. Genau wie der Ball. Und hinten hielt N. Wipf, was zu halten war – teilweise mit Reflexen, als hätte er Saugnäpfe an den Handschuhen.

Fazit

Zwei Spiele, ein Punkt – und trotzdem einiges gewonnen: Moral, Teamgeist und die beruhigende Erkenntnis, dass man selbst mit Rückstand, Funkstörungen Richtung Volketswil und schwebenden Schlägern auf geostationärer Umlaufbahn nicht gleich den Rüssel in den Boden stecken muss.

Wir haben gekämpft, gezimmert, kombiniert, zurückgebissen und gezeigt, dass wir auf dem Feld keine Schweinchen Klein sind, sondern eine Truppe, die bis zur letzten Sekunde zündet. Die Punkte wollten zwar noch nicht mit – aber beim nächsten Mal schnappen wir sie uns. Mit Spielfreude, Biss und vielleicht einer Tube Sekundenkleber als taktisches Hilfsmittel.

Letzte Runde, letzte Chance:

In zwei Wochen geht es nach Beringen zur finalen Runde der Saison – und da können wir neben einer Portion Abschlussglanz auch das eine oder andere bekannte Gesicht am Spielfeldrand gebrauchen. Wer also ein Herz für Wildsäue hat (oder einfach guten Unihockey sehen will): Wir zählen auf euch.

In diesem Sinne:
Kratzen, beissen, grinsen – und immer schön sauwild bleiben.

Resultate...

Autor: F. F. aus R.
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