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10.02.2025

Die Punkte blieben in Andelfingen

(m.s)
Einige Stunden bevor im beschaulichen New Orleans ein unbedeutendes Handei-Spiel über die Bühne ging, war die Metropole Andelfingen der Nabel der internationalen Sportwelt. Millionen von Menschen weltweit verfolgten die Heimrüttler der Wild-Pigs-Herren. Vermutlich. Vielleicht. Okay kaum, aber es hätte sich gelohnt.


Dass es die Wild Pigs draufhaben, bewiesen sie erst vor zwei Wochen in Winterthur, als sie gegen Mönchaltorf in den letzten drei Minuten einen 2:7-Rückstand aufholten und sogar beinahe noch in einen Sieg verwandelten. Und auch gegen Tabellenführer Uhwiesen war man damals spielerisch mindestens ebenbürtig. Nur die Tore wollten nicht so richtig fallen.

Auf Mönchaltorf trafen die Wildsauen am vergangenen Sonntag gleich wieder. Sie hatten also die Chance, an die starken Schlussminuten des Hinspiels anzuknüpfen und dieses Mal nicht nur einen, sondern beide Punkte mitzunehmen. Doch dazu später mehr. Denn zuvor standen den Weinländern noch die Barons aus Zürich im Weg.


FBC Barons Zürich vs. UHC Wild Pigs 4:5

Die Barone sind wie die Mönche aus dem alten Dorfe ein eher älteres und daher statisch spielendes Team. Läuferisch den Wild Pigs deutlich unterlegen, dafür im Abschluss stets gefährlich. Dass es nicht ganz so einfach ist, sie zu schlagen, hatte das Hinspiel gezeigt, als die Andelfinger Mühe bekundet und sich am Ende nur relativ knapp durchgesetzt hatten.

Was auch bekannt ist: Die Wild Pigs haben es nicht so mit deutlichen Siegen. Für Spannung ist in aller Regel gesorgt, auch gegen klar schwächere Gegner. Meist unnötig, aber immer unbeabsichtigt. Und vielleicht manchmal zum Haare raufen für die Zuschauer. Insofern bietet jedes Wildsauen-Spiel mehr für die Fans als die jüngste Ausgabe des berühmt-berüchtigten Superbowls, der nur einige Stunden später in Übersee stattfand. Während im American-Football-Finale zwischen Philadelphia und Kansas City aufgrund der Einseitigkeit des Spiels früh die Luft draussen war, gab es in Andelfingen Nervenkitzel bis zum Schluss.

Von Beginn an waren die Wild Pigs in ihrer eigenen Halle den Barons spielerisch voraus. Die Hausherren bestimmten das Tempo und kamen zu diversen Chancen. Nur die Tore wollten zunächst nicht fallen. Da hinten Goalie Chruselkopf souverän auftrat, fiel dies indes vorerst nicht ins Gewicht. Nach zwölf Minuten klappte es dann ein erstes Mal. Päde Wipf drehte nach einem Freistoss eine Runde um den gegnerischen Kasten und versenkte das Rund wuchtig im Eckigen. 1:0 für die Wild Pigs.

Und es kam noch besser: Nur kurze Zeit später nahm es ein Baron mit den Gesetzen des Unihockeysports nicht so genau und musste dafür in die Kühlbox. Oder auf den Schwedenkasten. Ist im Prinzip ja dasselbe. Oder "same fart, different ass", wie es so schön auf Hebräisch heisst. Wie dem auch sei, die Wild Pigs wussten die Überzahl geschickt auszunutzen und erhöhten auf 2:0. Dass sie den unglücklichen 2:1-Anschlusstreffer drei Minuten vor der Pause nur 33 Sekunden später mit dem 3:1 beantworteten, zeigte ihre Entschlossenheit und Vormachtstellung.

Nun ist es leider so, dass die Wildsauen gelegentlich nach dem Unterbruch nicht direkt an das vorher gezeigte anknüpfen können. So auch dieses Mal. Zwar blieben sie grundsätzlich das bessere Team, doch wurden die Gegentreffer plötzlich zahlreicher. Die Folge: Sechs Zeigerumdrehungen nach der Pause war alles wieder offen. 4:4. Den Wild Pigs zugute kam, dass sich die Barons bald eine zweite Strafe leisteten, die wiederum kaltblütig ausgenutzt wurde. Und eigentlich erzielten die Hausherren später auch noch ein sechstes Tor, das allerdings nicht gegeben wurde. Der sonst gut pfeifende Schiedsrichter war das einzige Lebewesen in der gesamten Halle, der den Ball nicht im Netz gesehen hat. Selbst die Barons hörten nach dem vermeintlich gelungenen Schuss auf zu spielen, ja sogar die Spinne in der linken oberen Hallenecke erklärte später in der renommierten Expertenrunde von Krabbelviech TV, dass sie die Kugel zu 100 Prozent hinter der Linie gesehen habe.

Glücklicherweise blieb es beim 5:4 aus Weinländer Sicht, sodass der Fehlentscheid letztlich ohne schwerwiegenden Folgen blieb. Wieder einmal war es ein unnötig spannendes Spiel, aber Sieg ist Sieg. Die ersten zwei Punkte waren im Sack, mann! (Höhö)


UHC Wild Pigs vs. UHC Mönchaltorf 8:5

Nun also zur angesprochenen Revanche gegen die Geistlichen. Ein sonderbarer Gegner, der den Wildsauen nicht so richtig liegen will. Auch schon war man kläglich mit 0:9 untergegangen. Im Hinspiel dieser Saison reichte es immerhin doch noch zu einem 7:7, auch wenn ein Wild-Pigs-Sieg eigentlich Pflicht gewesen wäre.

Im Rückspiel in Andelfingen ging es nun erfreulich los. Schon nach 57 Sekunden beförderte Raphi Küchler die Kugel ein erstes Mal ins Netz. Und nach sechs Minuten führten die Platzhirsche (oder -schweine) mit 2:0. Danach wären Chancen zu Hauf vorhanden gewesen, um die Führung weiter auszubauen, doch wie bereits angedeutet sind die Wild Pigs jeweils sehr um den Erhalt der Spannung bemüht. Zum Wohle der Zuschauenden. Deshalb gestanden sie ihren Gegner ebenfalls einen Treffer zu und verabschiedeten sich mit einer knappen 2:1-Führung in den Pausentee.

Nach dem Seitenwechsel fanden sie den Torriecher aber wieder. Keine zwei Minuten waren gespielt, bis die Führung bereits auf 4:1 angewachsen war. Und als ein Mönch auf die Strafbank musste, bot sich die Chance, den Abstand weiter zu vergrössern, zumal sich die Wild Pigs bis dahin im Powerplay äusserst souverän präsentierten. Theoretisch. Dummerweise leistete sich ein Wildsauenakteur kurz darauf eine ärgerliche Abstandsstrafe, weshalb es mit 2 gegen 2 weiterging. Dass ein gewisser Schreiberling damit etwas zu tun gehabt haben soll, gilt es an dieser Stelle zu dementieren und ins Reich der Gerüchte zu verbannen. Dieser Humbug wurde von hochrangigen Offizieren der CIA, der NSA, von Scotland Yard, des Mossad, der Anonymen Alkoholiker und des Kinderchränzli Chötzliplötzli im Rahmen einer gemeinsamen Verschwörung in die Welt gesetzt, um angesehenen Mitgliedern unserer Gesellschaft böswillig zu schaden. Vermutlich. Vielleicht. Okay kaum, aber hätte ja sein können.

Wie dem auch sei, das 2 gegen 2 blieb ereignisfrei, und erst wieder bei 3 gegen 3 fiel das 5:1 durch Kai. Man beachte die Reimerei. Heieiei.

Gut 15 Minuten waren da noch zu spielen, in rund 10 davon rannten dann vor allem noch zwei Personen: Der Mönchaltorfer Goalie vom und zurück aufs Feld sowie die Verteidigungsspitze der Wild Pigs, die den Ballführenden im 3-gegen-4-Spiel unter Druck zu setzen versuchte. Der Gegner wusste mit dem numerischen Ungleichstand auf dem Feld besser umzugehen als die Wild Pigs, wodurch sie sich langsam wieder bis auf 5:4 herankämpften. Wegen Spannung und so, weisch?

Als Sevi Keller aber fünf Minuten vor Schluss den Ball frech mit der Rückhand ins Eck schaufelte, war es die Vorentscheidung. Endgültig gelutscht war der Drops, als exakt zwei Minuten vor Schluss erneut ein Mönchaltorfer raus musste. Nun hatte das an diesem Tag so starke Wild-Pigs-Powerplay die Chance, die Zeit mit einem Mann mehr hinunterzuspielen, ohne dass die Gegner wirklich die Chance hatten, an den Ball zu kommen.

Zumindest wäre das die vernünftigste Lösung gewesen. Doch stattdessen spielte Raphi Küchler ein Zuckerpässchen zwischen den beiden Unterzahlspielern hindurch auf einen gutaussehenden Typen, dessen Namen mir soeben entfallen ist, und der jasste das Ding via Pfosten ein weiteres Mal ins Netz. Wer rechnen kann, merkt, dass das Resultat so noch nicht ganz aufgeht, aber irgendwie habe ich den Spielverlauf ein bisschen anders in Erinnerung als es im offiziellen Spielbericht von Swiss Unihockey steht, aber egal. Jedenfalls gewannen die Wild Pigs am Ende mit 8:5 und sicherten sich zwei weitere Punkte. Alles andere ist unwichtig.


Fazit

Heimrunde, vier Punkte. Was will man mehr? Die Wild Pigs erfüllten die Pflicht gegen zwei Gegner, die sie ganz klar schlagen müssen, wenn sie ihren eigenen Ansprüchen genügen wollen. Mit nun 14 Punkten konnte man sich etwas vom Rest des Mittelfelds separieren und im oberen Tabellendrittel festsetzen. Auf den gezeigten Leistungen gilt es nun aufzubauen, damit im März und April weitere Siege folgen. Positiv hervorzuheben ist das Powerplay, das quasi eine 100-Prozent-Quote vorzuweisen hatte, sofern man den einen Fall streicht, in dem sich die Wild Pigs selbst um den Vorteil brachten. Was es für die kommenden Spiele noch zu verbessern gilt, ist die Konstanz innerhalb einer Partie. Spannung ist ja schön und gut, aber es muss nicht immer sein. Vorausgesetzt man gewinnt.


In diesem Sinne: Sau, Sau, Wildsau!
Autor: M. S. aus A.
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