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05.02.2024

Gewinnen, das ist geil! Oder wäre... Wenn man es täte...

(m.s)
Das Verfassen eines Matchberichts ist manchmal eine undankbare Aufgabe. Nach siegreichen Sonntagen schreibt sich der Text oft fast von selbst. Nach Niederlagen muss man hingegen versuchen, den Frust beiseite zu schieben und den Kopf für geistreichen literarischen Ergüsse frei zu machen. An manchen Tagen gelingt das ordentlich, an anderen eher weniger. Nach der vierten Niederlage in Folge ist heute so ein anderer Tag.


Jä gopf... Es ist ein Jammer. Da müht man sich ab und am Ende bleibt nichts, nix, nada. Vier Mal in Folge mussten die Wild Pigs nun schon als Verlierer vom Platz, zwei komplette Nullersonntage gilt es zu verkraften. Und wie so oft: Man muss sich an der eigenen Nase nehmen.

In Uster trafen die Wildsauen auf Tösstal und Uhwiesen, beides schlagbare Gegner. Gerade mit Letzteren hatte man noch eine Rechnung offen, verlor man doch erst vor zwei Wochen nach einem kläglichen Auftritt mit 1:5. Doch wie schon an jenem Tag fehlte auch dieses Mal wieder einiges.

Kurz zum Ablauf der Spiele: Gegen Tösstal begann man ordentlich, machte aber immer wieder Fehler im Angriff und in der Deckung. Der Gegner nutzte gefühlt jeden davon aus, während die Wildsauen vorne zu wenig konsequent waren. Eine 5:10-Niederlage war die Folge. Auch gegen Uhwiesen hielt man eigentlich gut mit, liess sich dann aber wieder zu einer Schwächephase hinreissen, die gnadenlos ausgenutzt wurde. Das Aufbäumen zum Ende kam dann zu spät, woraus eine knappe 8:9-Niederlage resultierte.

Es ist unschwer zu erkennen: Die Wild Pigs sind im Tief, das Selbstvertrauen hat einige Kratzer abbekommen. Auf dem Feld ist man nicht schlechter als der jeweilige Gegner, aber es sind die kleinen Dinge, an denen man scheitert: sichere und saubere Pässe, kluge Entscheidungen, die Deckung der Vorhand, der Einsatz des Körpers statt des Stocks, konsequente Abschlüsse, Geduld vorne wie hinten. Stattdessen wird immer wieder versucht, einen Angriff zu forcieren, es werden blinde Pässe ins Zentrum gespielt, in der Verteidigung sticht man die Gegner an, und Zweikämpfe an der Bande werden mit dem Stock statt mit der Schulter geführt. Die Folge: unnötige Ballverluste, Konter, Unterzahlsituationen in der Rückwärtsbewegung, ungewohnt viele Gegentore, Fouls und kaum Ballgewinne an der Bande. Daraus resultierend hängen die Köpfe und die Wild Pigs hadern mit sich selbst, mit dem Schiedsrichter, mit dem Gegner.

Gegner und Schiedsrichter kann man nicht beeinflussen. Die sind halt wie sie sind. Nicht besonder hübsch, aber sie haben ihre Daseinsberechtigung, das gilt es zu akzeptieren. Stattdessen müssen die Wildsauen an sich selbst arbeiten. An den kleinen Dingen. Und diese sind grösstenteils Kopfsache. Wenn die Wild Pigs ihr wahres Spiel spielen, sind sie den meisten Gegnern in ihrer Gruppe überlegen. Dann würden sie zur erweiterten Spitze gehören, wo sie auch hingehören. Die Realität ist nun aber Rang acht, der Blick muss spätestens jetzt auch nach hinten gerichtet werden.

Dass das Talent und das Können eigentlich vorhanden wären, zeigte die Aufholjagd in der Schlussphase gegen Uhwiesen. Hätte die Partie noch fünf Minuten länger gedauert, hätte es wohl Punkte, wenn nicht sogar einen Sieg gegeben. Es gilt nun, diese Spielweise von Beginn an und konstant auf den Platz zu bringen. Und vielleicht einmal selbst eine frühe Führung aufzubauen, statt fast von Anfang an einem Rückstand hinterherjagen zu müssen.

Allen ein Beispiel sein muss Frischling Nico. Praktisch als einziger war er am Sonntag durchgehend auf der Höhe, rackerte und kämpfte unermüdlich und überall auf dem Platz, grub Bälle aus und erarbeitete sich Chancen. Dafür wurde er auch zurecht mit mehreren Toren belohnt. Von allen Wildsauen hätte er einen Sieg am meisten verdient gehabt.

Weiter geht die Saison bereits in zwei Wochen. Nächster Gegner ist Uster. Ein ungünstiges Los während einer Niederlagenserie, könnte man meinen. Aber vielleicht kommt dieser vermeintlich übermächtige Gegner genau zum richtigen Zeitpunkt. Im besten Fall gelingt den Wild Pigs ein höchst unerwarteter Befreiungsschlag, ein Sieg, der sie wieder auf die richtige Bahn bringt. Ein unwahrscheinliches, doch sehr wohl mögliches Szenario. Schliesslich hat man in diesem Spiel überhaupt nichts zu verlieren. Im Normalfall aber wird es zwar eine weitere Niederlage absetzen, jedoch eine, die sich aufgrund der eindeutig verteilten Kräfteverhältnisse leicht abschütteln lässt. Und vielleicht fällt bei der ganzen Schüttelei auch noch der ganze restliche Ballast ab, sodass die Wildsauen danach gegen Elgg mit gelöschter Festplatte neu angreifen können.

Sechs Spiele sind immer noch ausstehend. Zeit genug, das Ruder rumzureissen. Let's go!

In diesem Sinne: Sau, Sau, Wildsau!
Autor: M. S. aus A.
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