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14.01.2019

Kaltblütige Tierquäler schubsen Wildsauen vom Thron

(m.s) Für das Herren 1 der Wild Pigs stand am Sonntag in Turbenthal eine wegweisende Partie auf dem Programm. Nach dem Sieg gegen Unihockey Limmattal setzte es im Spitzenspiel gegen den grossen Rivalen Traktor Buchberg-Rüdlingen eine ärgerliche Niederlage ab.
Die sechste Meisterschaftsrunde des Herren 1 hatte es in sich. Zwei wichtige Partien standen auf dem Programm. Unihockey Limmattal konnte man zwar im Hinspiel deutlich besiegen, dennoch hatten die Wild Pigs noch eine Rechnung offen. Schliesslich verletzte sich einer ihrer Stürmer bei einem angesichts des Spielstandes und der bevorstehenden Schlusssirene unnötig harten Einsteigen des Gegners so schwer, dass er mindestens für den Rest der Saison ausfällt. Die Hauptaufgabe lag aber im zweiten Spiel, jenem gegen die Erzrivalen aus Buchberg-Rüdlingen, die nur einen einzigen Punkt hinter den Andelfingern auf Rang zwei klassiert waren. Doch der Reihe nach:


Unihockey Limmattal III vs. UHC Wild Pigs 3:8

Zuerst die Pflicht, dann die Kür. Bevor sich die Wildsauen mit den Traktoren auseinandersetzen konnten, galt es, sich mit den Limmattalern zu befassen. Diese sind eine zwar abschlussstarke, aber eher statische Mannschaft. Trotz dem deutlichen Sieg im Hinspiel durften sie nicht unterschätzt werden. Wichtig war, sich nicht vom eher gemächlicheren Tempo des Gegners anstecken zu lassen und stattdessen selbst die Geschwindigkeit zu bestimmen.

Schnell wurde klar, es war eine andere Partie als im Dezember. Die Limmattaler wirkten wacher und im Gegensatz zum letzten Mal bereit für die Begegnung. Dennoch gelang es den Weinländern, dem Spiel ihr Stempel aufzudrücken. Sie hatten mehr und die besseren Chancen. Einzig die letzte Konsequenz vor dem Tor liessen sie anfangs noch etwas vermissen. Treffer erzielten sie trotzdem. Nach dem frühen 1:0 führte eine sehenswerte Einzelaktion von Remo Bosshardt zum 2:0, bevor die Gebrüder Kägi schliesslich zum 3:0 Halbzeitstand trafen.

In der Abwesenheit von Coach Fido musste das Team in der Pause eine Selbstdiagnose stellen und kam zum Schluss, dass man im Grossen und Ganzen zufrieden sein durfte. Defensiv stand man meist gut, offensiv erarbeitete man sich Chancen, die allerdings noch etwas zwingender sein und auch vermehrt ausgenutzt werden dürften.

Die zweite Halbzeit begann dann aber unglücklich. Nach einem Ballverlust an der Mittellinie stürmte ein Gegenspieler alleine auf Chruselchopf Yannik zu und erzielte das 3:1. Remo Bosshardt machte seinen Fehler aber umgehend wieder gut und lenkte das Spiel mit seinem Tor zum 4:1 in die richtigen Bahnen. Mario Sackmann legte nur wenig später nach, womit den Wild Pigs der Sieg kaum mehr zu nehmen war. Am Ende hiess es 8:3 zugunsten des Leaders, wobei hervorzuheben ist, dass sich alle drei Reihen an der Torproduktion beteiligten. Alles in allem war es ein weitgehend überzeugender Auftritt der Weinländer. In der Abwehr stand man zwar hie und da nicht optimal und profitierte von der mangelnden Kaltblütigkeit der Gegner, aber das ist Klagen auf hohem Niveau. Generell wirkten die Wild Pigs bereit für das Spitzenspiel gegen die Traktoren.


UHC Wild Pigs vs. Traktor Buchberg-Rüdlingen 2:4

Nun stand es also an, das Duell zwischen dem Spitzenreiter und dem ersten Verfolger, das Duell zweier Erzrivalen, das Duell zwischen den Wild Pigs und ihrem Nemesis, den Traktoren aus Buchberg-Rüdlingen. Es war, wie immer, ein enges, hart umkämpftes und hochspannendes Spiel zu erwarten. Das Hinspiel endete mit einem 8:8-Unentschieden und brachte somit zwar 16 Tore, aber keinen Sieger hervor. Die Neuauflage war dann leicht anders.

Und so schritten die strammen Wildsauen auf den Acker, um sich dem Eindringling zu stellen. Tatsächlich hatten sich hinterhältige Bauern mit ihren ach so tollen Fendts, John Deeres, Massey Fergusons (und wie sie alle heissen) angeschickt, das Feld mit Maschinenkraft umzumucheln. Dabei tut man das doch im Einklang mit der Natur, alleine mit den Hufen, den Schnauzen und den Hauern. Und vor allem mit Genuss und Freude. Aber nein, den werten Herren Bauern aus dem Schaffhausischen ist es wichtiger, dass es zügig geht. Traktorfahren, das isch geil. Und Hauptsache Abgase. So nach dem Motto: "Chli stinke muesses." Solange man Subventionen verschleudern kann, ist alles gut. Einen Gedanken an die geschundene Flora und Fauna verschwenden? Auf keinen Fall. Frechheit sowas. Eine Gemeinheit sondergleichen. Und dann sind sie doch tatsächlich auch noch freche Tierliquäler und schubsen die armen Wildsauen einfach von ihrem Thron, wo sie sich doch so wohlig eingenistet haben. Skandal!

Ihr merkt, ich schweife minim ab. Dies dürfte daher rühren, dass die im Schreiben geschulte Wildsau nach wie vor leicht frustriert über den Ausgang der Partie ist.

Zur Klärung der Umstände hiermit die Zusammenfassung: Anders als im Hinspiel war es eine regelrechte Defensivschlacht. An Spannung war es dennoch kaum zu überbieten. Auch das Niveau war hochstehend und einem Spitzenspiel würdig. Zur Pause stand es tatsächlich 0:0 (0:0!!!!)! Danach konnten die Wild Pigs zweimal, Sacki sei Dank, in Führung gehen. Zweimal glichen die Traktoren aber wieder aus. Ein vermeidbarer Ballverlust vor dem Wildsauenbau gegen Ende der Partie sorgte schliesslich dafür, dass die Buchberger erstmals in Führung gehen konnten. Also nahmen die Noch-Leader den Goalie raus und spielten mit 4 gegen 3. Normalerweise tun die Andelfinger das sehr erfolgreich, doch dieses Mal schien komplett der Wurm drin zu sein. Und das, obwohl Wildsauen normalerweise die Würmer fressen. Doch dieser Wurm muss unbekömmlich gewesen sein. Jedenfalls klappte rein gar nichts. Sogenannte 100%-Chancen wurden kläglich vergeben, überhaupt kam während der gesamten Überzahlphase gefühlt kein Pass an. Als die Traktoren schliesslich einen davon auch noch abfingen und den Ball danach ins leere Tor beförderten, war es um die Wild Pigs geschehen. 2:4 lautete das enttäuschende Resultat. Mit der Niederlage war auch der Rückfall auf Platz zwei besiegelt. Da die Traktoren ihre zweite Partie denkbar knapp mit 16:2 gewinnen konnten, zogen sie an den Wild Pigs vorbei an die Tabellenspitze.


Fazit

Die Frustration im Team war nach dem Traktorenspiel spürbar, unüblich still war es nach dem Spiel in der Garderobe. Zuletzt herrschte eine ähnliche Atmosphäre nach der verlorenen Partie gegen die Baboons. Und wie bereits erwähnt, hallt der Frust bei gewissen Wildsauen immer noch leicht nach.

Dennoch: Allzu viel vorwerfen müssen sich die Wild Pigs nicht. Das Spiel gegen Limmattal war über sehr gut. Und auch gegen die Traktoren war man mindestens ebenbürtig, über weite Strecken war man aus Sicht des Schreiberlings gar die bessere Mannschaft. Das Team nahm den Kampf an und konnte auch in einer Defensivschlacht mithalten. Am Ende muss man jedoch neidlos anerkennen, dass sich die Traktoren etwas cleverer verhalten haben. Die Wild Pigs wollten in der Schlussphase zu viel. Anstatt sich im 4 gegen 3 geduldig in Abschlusspositionen zu bringen, versuchte jeder, es irgendwie im Alleingang zu richten.

Die Andelfinger erzielten zwar nur zwei Tore, auch zu erwähnen ist aber, dass es eine starke Leistung erfordert, will man gegen die Traktoren nur deren vier Treffer kassieren, eines davon ins leere Gehäuse. Die Traktoren haben die Wildsauen zwar angerempelt und zur Seite geschoben, aber keinesfalls überfahren.

Fakt ist, die Tabellenführung ist weg. Die Wild Pigs werden vom Gejagten wieder zum Jäger. Die Saison ist noch nicht zu Ende, sechs Spiele stehen noch aus. Auf der gezeigten Leistung kann aufgebaut werden. Der Meistertitel ist noch lange nicht verloren. Jetzt gilt es im Prinzip einfach, alle noch bleibenden Spiele zu gewinnen und auf einen Ausrutscher der Traktoren zu hoffen. Denn auch für die ist der Rest der Saison kein Selbstläufer.

An dieser Stelle darf man sich auch einmal herzlich bei den Traktoren bedanken. Zwar ist die Niederlage frustrierend, doch war es einmal mehr ein qualitativ hochstehendes Spiel auf Augenhöhe, dass bis zum Schluss spannend blieb. So macht Unihockey Spass. Doch wisset dies, ihr Tierliquäler. Nehmt euch in Acht, die Saison ist noch lang. Wir werden euch jagen bis zum Ende. Denn ungestraft soll keine Maschine den Wildsauenacker umpflügen dürfen.

In diesem Sinne: Sau, Sau, Wildsau!

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Autor: M. S. aus A.
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